82. Prinz Zussahim und die zwei Wege

Prinz Zussahim und die zwei Wege

(Die Fünfte Ebene: Die Ebene der Sechs Türme)


v. Uwe Vitz

(frei nach einem Text aus:

Märchen de Völker, Indien, Weltbildverlag

Einst wurde der Schah Zussarakh, Herrscher von Nonatha, von einer schweren Krankheit befallen.

Als er seinen Tod nahen fühlte, versammelte er seine Wesire, seine Söhne und seine Frauen um sich und sprach:

"Ich habe nun den letzten Tag dieses Lebens erreicht, doch niemand entgeht dem Tod. Fürchtet den Tod nicht, sondern lebt so,

dass ihr was nach dem Ende dieses Leben kommt, nicht zu fürchten braucht."

Sein ältester Sohn, Prinz Zussahim trat vor und sagte weinend:

" O Vater, du weißt, dass ich dir stets gehorchte und deine Lehren beachtete, ich will auch jetzt deinen letzten Willen vernehmen und ihm treu befolgen,

doch wie kann ich die Trennung ertragen? Wo finde ich einen anderen Vater, so liebend so treu, so ratend? "

Darauf antwortete der Sterbende:

" Höre mein Sohn, auf meine Worte und grabe sie in dein Herz, wenn du nach meinem Tod Schah wirst, so merke dir zehn Dinge,

die ich erprobt und die ich dir als meinen kostbarsten Schatz und teuersten

Erwerb hinterlasse:

Bis du im Zorn, so schweige,

wirst du von einem Unglück heimgesucht, so habe Geduld,

sprichst du, so sei wahr in deinen Reden,

versprichst du etwas, so erfülle dein Versprechen,

urteilst du, so sei mild, bist du mächtig, so sei großmütig,

fordert man etwas von dir, so gewähre,

bist du jemanden feindlich gesonnen, so vergiss seine Schuld,

lobt man dich, so sei freigiebig,

schmäht man dich, so sei gerecht. "

Nun wandte sich der Schah an die übrigen Anwesenden.

" O ihr Wesire und Häupter des Reiches!

Ich weiß, dass ihr mir Freunde und treue Ratgeber wart, und erkenne es öffentlich zu dieser Stunde an.

Ihr wisset aber auch, dass ich einen jeden von euch ehrte und belohnte.

Nun fordere ich von euch, dass ihr meinem Sohne werdet, was ihr mir waret, erinnert euch, was ihr bei der Geburt meines Sohnes Zussahim geschworen,

bewahret den Bund."

Kaum hatte er diese Worte gesprochen starb er.

Nun wurde Prinz Zussahim zum neuen Schah und begann nach der Trauerzeit mit der Regierung, er befolgte die Worte seines Vaters.

*

Doch eines Tages kam eine herrliche Karawane nach Nonatha, sie gehörte Akhan, dem Prächtigen.

Er galt als ein großer Magier, der schon überall auf dieser Ebene große Taten vollbracht hatte und zahlreiche wunderbare Schätze nannte er sein Eigen.

Neugierig auf den berühmten Mann empfing ihn der junge Schah.

Doch

Akhan wurde begleitet von einer wunderschönen Sklavin.

Sogleich wurde Zussahim von heftigen Verlangen ergriffen.

" Begehrt Ihr dieses Mädchen?" fragte der Fremde lächelnd.

" So will ich sie Euch schenken, o mein Schah."

Nun verbrachte Zussahim eine herrliche Nacht mit diesem Mädchen.

Am Morgen jedoch trat Akhan erneut vor dem Herrscher und fragte:

" O Schah, wollt Ihr ein Wunder sehen?"

Zussahin wollte natürlich. Da trat Akhan zu dem Mädchen, berührte sie kurz

.

" Seht sie ist nur noch eine Holpuppe. Diese Kreatur habe ich aus Holz geschnitzt und mit meinem Wissen über die Magie verwandelte ich sie in Fleisch und Blut.

Schaut nur, eine zweite Berührung und sie lebt wieder."

Verwirrt sah sich das Mädchen um, welches gar nicht begriff was geschah.

" Weiß sie es denn nicht?" fragte Zussahim.

Der Magier berührte die Sklavin erneut und sie war nur noch eine Holzpuppe.

" Sie weiß nur, was ich ihr erlaube zu wissen."

Erschrocken wich der Schah zurück.

"Das ist unmenschlich."

" Hat Euch die letzte Nacht nicht gefallen, mein Schah?" fragte Akhan.

" Ein Geist, der die Geheimnisse der Magie beherrscht, vermag sich alle Wünsche zu erfüllen.

Warum sollte ein Reiter, der über ein schnelles Pferd verfügt, zu Fuß gehen?"

"Was wollt Ihr, Akhan?"

" Macht mich zu Eurem neuen Großwesir und bald seid Ihr mächtiger als der Emir."

" Mein Großwesir Schimah ist ein treuer Mann, soll ich ihm durch einen fremden Magier ersetzen?

"

" Wenn Ihr so Macht gewinnt, natürlich."

Eure Worte klingen vernünftig, aber mein Herz sagt mir, ich darf ihnen nicht trauen."

"Vergesst Euer Herz, starke Herrscher bauen auf ihre Macht, nicht auf ihr Herz.

Ich will Euch folgende Geschichte erzählen, die Euch dies belegen soll: "

**

" Der Tigermensch und der Mogulkrieger

Einst wurde beschlossen einen Grenzstreit zwischen der Majura-Dynastie und dem Großmogul von Khortau durch einen Zweikampf zwischen einem Tigermenschen und

einem Mogulsoldaten entscheiden zu lassen.

Der Tigermensch hätte ein Zauberschwert benutzen können, doch er lehnte dies ab, da er sich lieber auf seine Klauen verlassen wollte.

Aber im Kampf erkannte er, sein Gegner trug eine magische Rüstung und führte ein Zauberschwert.

Nun war es zu Reue zu spät und er starb für seine Dummheit."

***

" Daraus möget Ihr lernen, o mein Herrscher, nehmet die Hilfe, welche Euch angeboten wird zur rechten Zeit an,

denn wenn Ihr sie benötigt, fehlt Euch die Zeit, sie zu suchen."

Diese Worte beeindruckten den Schah sehr, er ernannte Akhan zu seinen neuen Großwesir.

Der bisherige Großwesir Schimah wurde zum zweiten Wesir.

Schimah beklagte sich nicht, sondern nahm die Entscheidung seines Herrn an und diente weiterhin treu dem Reich.

Akhan erfüllte seine Pflichten mehr als gewissenhaft. Alle waren voll des Lobes über den neuen Großwesir

.

Da sah Zussahim das Weib seines fünften Wesirs und empfand Verlangen.

Akhan trat sogleich zu ihm und sprach:

"Begehret Ihr diese, so lasst mich nur machen, bald soll sie in Euer Gemach kommen um Eure Lust zu stillen und dann zu ihrem Gemahl zurückehren,

ohne sich an etwas zu erinnern."

" Vermagst du solche Dinge?"

" Dies ist für mich so leicht, wie es für Euch ist Euren Dienern einen Befehl zu geben."

Und so geschah es. Aber nicht nur einmal, immer wieder führte Akhan dem Schah die Ehefrauen andere Männer zu.

Eines Tages sprach Akhan zu dem Schah:

" O mein Herrscher, ich fürchte Ihr seid in Gefahr, da ist eine deren Willen ist so stark, ich kann ihre Erinnerung nicht löschen,

wenn jedoch unser Geheimnis unter dem Volk bekannt wird, so mag es Euch nicht nur die Krone sondern auch das Leben kosten."

"Welche ist es?"

" Die schöne Tabah."

" Kannst du sie zum Schweigen bringen, Großwesir?"

" Nur wenn ich sie töte."

" So tu es!"

Akhan hob nur seinen Arm und öffnete seine rechte Hand.

Eine kleine schwarze Fledermaus flog davon.

" Morgen früh wird man sie tot in ihrem Bett finden."

Der Schah riss die Hände vor sein Gesicht und schrie:

" Was habe ich getan?"

" Ihr habt das Reich gerettet, mein Herrscher.

Damit Ihr Euch nicht mit falscher Reue quält, will ich Euch folgende Geschichte erzählen:"

****

" Der Dieb und die Dienerin

Einst drang ein Dieb in den Palast eines Schahs ein.

Er begegnete einer Dienerin und hatte schon den Dolch in der Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.

Aber da flehte sie um ihr Leben, denn sie war noch keine fünfzehn Lenze alt.

So verschonte sie der Narr und eilte weiter, doch sie gab sogleich Alarm.

Der Dummkopf wurde ergriffen und hingerichtet."

****

" Lernet daraus mein Schah, Gnade zur falschen Zeit bedeutet Verderben.

Ihr jedoch habt Euch richtig entschieden, zu Eurem Wohle und zum Wohle des Reiches,

so vergesset nun alle nutzlose Reue und sucht in vielerlei Vergnügungen Ablenkung. "

Der Schah folge dem Rat, denn er hörte sich klug an.

Doch mit der Zeit quälte ihn sein Gewissen.

Dies bemerkte sein zweiter Wesir Schimah.

Dieser sprach zu seinem Herrscher:

" O mein Schah, ich sehe etwas bedrückt Euer Gemüt, kann ich Euch helfen? "

" Ach mein treuer Freund.", erwiderte der Schah.

" Ich kann dir nichts verraten, denn es geht um ein Staatsgeheimnis."

" So will ich Euch von einem Staatsgeheimnis erzählen." sagte der Wesir und erzählte:

*****

" Der Schah und sein Bruder

Vor vielen Jahrhunderten lebte ein Schah, der hatte einen Bruder, welcher als großer Handelsherr bekannt war

und den das Volk für seine Großzügigkeit lobte.

Jedes Jahr nahm er sich die Kinder der Armen und führte sie fort, damit sie als Dienstboten in den Häusern wohlhabender Familien lebten.

Doch es war ein Staatsgeheimnis wohin er sie brachte, angeblich zum Schutz der Kinder, damit nicht Neider sie entführten.

Eines Tages jedoch kehrte ein kleiner Junge heim, zerlumpt und erschöpft.

Er berichtete, dass der Handelsherr alle Kinder als Sklaven an die grausamen Okoner verkaufte.

Da empörte sich das Volk und erschlug sowohl den Schah, als auch seinen schurkischen Bruder. "

******

" Daraus magst du lernen o Schah, Staatsgeheimnisse müssen stets dem Reich dienen und dürfen ihm nie schaden.

Sonst werden sie dem Herrscher zum Verhängnis."

Da wurde Zussahim noch nachdenklicher.

Dies bemerkte auch Akhan und befragte den Schah.

Zussahim erzählte dem Großwesir nun die Geschichte, welche ihm

Schimah erzählt hatte.

Da lächelte der Großwesir und sprach:

" O Schinah, ist kein Narr, er ahnt wohl viel, zu viel.

Nun mein Herrscher stehst du vor den zwei Wegen.

Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, doch nur du kannst entscheiden, welcher Pfad der Richtige für dich ist.

Aber um dir zu helfen dich zu entscheiden, will ich dir die Geschichte von dem Sechsberger erzählen."

******

" Der Sechsberger und die zwei Wege

Einst war ein Sechsberger alleine in der Wildnis unterwegs, er hatte sich verirrt und fand endlich einen Weg,

doch dieser Weg gabelte sich und führte in zwei verschiedene Richtungen.

Der arme Zwerg war schon sehr erschöpft und wusste,

wenn er nicht bald ein Dorf erreichte würde er wohl umkommen.

Einer der Wege führte ins nächste Dorf, der andere tiefer in die Wildnis.

Es war jedoch kein Schild und kein Wegzeichen zu entdecken, denn dies hatten Räuber beseitigt.

Sauber und gepflegt sah der rechte Weg aus, der Linke war zertrampelt und verschmutzt.

Nun, der Kopf sagte dem Zwerg, der zertrampelte Weg wird häufiger benutzt, das Herz jedoch sprach, viel schöner ist der rechte Weg.

Außerdem führte der rechte Weg in den Schatten, während unser Zwerg auf dem Linken den gnadenlosen Sonnen ausgesetzt gewesen wäre.

So wählte er den Rechten, dieser führte jedoch noch tiefer in die Wildnis, dort starb der Sechsberger."

*******

" So bedenket genau, ob Ihr Eurem Herz oder Eurem Verstand folgen wollt, mein Schah.

Wollt Ihr auf die Macht über Leben und Tod verzichten?

Wollt Ihr du die Meinung Eurer Untertanen fürchtesn?

Ein reines Gewissen oder die absolute Herrschaft über ein Reicht, man kann nur eines von beiden haben, mein Schah.

Ihr müsst Euch nun entscheiden."

Zussahim dachte nach und traf eine Entscheidung.

"Ich wähle die absolute Herrschaft über das Reich, denn ich will ein großer Schah sein, wie mein Vater."

" Eine kluge Wahl. " sagte der Großwesir.

" Doch nun müsst Ihr auch konsequent sein, Schimah und die anderen Wesire wissen schon zu viel.

Sie müssen alle beseitigt und durch zuverlässigere Wesire ersetzt werden."

" O weh, sie alle waren meinem Vater treue Freunde, ich kann doch nicht alle meine Wesire hinrichten lassen."

" Dies müsst Ihr auch nicht, erklärt Euch nur einverstanden und überlasst alles mir."

" Gut, ich bin einverstanden."

" Befiehlt all Eueren Wesiren sich morgen früh im Thronsaal zu versammeln, geht jedoch selber nicht hin."

Zussahim erteilte den Befehl.

Kaum jedoch hatten sich alle Wesire im Thronsaal versammelt, da erschien ein furchtbares Ungeheuer im Raum und verschlang alle Anwesenden.

Die Bestie flog auf riesigen Fledermausflügeln davon.

Nur der Großwesir Akhan überlebte, welcher sich hinter den Thron geflüchtet hatte.

Er war auch der einzige Zeuge, der berichten konnte.

Nun gab es ein großes Klagen im ganzen Reich. Akhan jedoch erklärte, dies sei das Werk böser Zauberer.

Mit viel Geschick ließ er Verdächtige verhaften, die er auch persönlich verhörte. Bald gab es viele Geständnisse und Hinrichtungen.

Jeden Tag unterschrieb Zussahim nun neue Todesurteile.

Auch wenn ihm davor graute, wagte er es nicht seinem Großwesir zu widersprechen.

Nach und nach ernannte der Schah in dieser Zeit neue Wesire.

Alle hatte der Großwesir Akhan ausgewählt.

Angst und Schrecken breiteten sich in Nonatha aus.

Akhans Schatten schien überall zu sein.

Allwissend und allmächtig ging er durch die Straßen der Stadt.

Jedes noch so leise geflüsterte Wort schien er zu hören, jeden noch so geheimen Gedanken zu erahnen.

In seinem Palast saß derweil der Schah und zitterte vor Angst, vor seinem Großwesir.

Aber war es nicht zu spät zur Umkehr?

Er hatte sich nun für den dunklen Weg entschieden.

Der Herrscher erbebte vor Schrecken als Akhan zu ihm trat.

" Mein Gebieter, ich tat dies alles doch nur für Euch, weil ich Euch so liebe."

" Ja, ja, ich danke dir."

" Nun mein Herr, es ist genug hingerichtet und gefoltert worden, es wird Zeit milder zu werden."

" Dies höre ich sehr gerne."

" Ja, mein Herr auch ich hasse das Böse, welches jedoch getan werden muss, zum Wohle des Reiches."

" Ich weiß."

" Das Volk mag die vergangenen Grausamkeiten vergessen, wenn man ihm ein schönes romantisches Schauspiel bietet.

Ihr solltet Euch mit einer Prinzessin vermählen."

" Eine gute Idee."

" Und hat der Schah von Theron nicht eine schöne Tochter?

Mit Eurer Erlaubnis werde ich einen Ehevertrag aushandeln."

" Du hast meine Erlaubnis."

" Danke mein Gebieter."

********

Bald wurde Hochzeit gefeiert.

Die Braut war jung und schön, Zussahim fand wieder Hoffnung und Glück.

Auch Akhan schien sich wunderbar verändert zu haben.

Keine Hinrichtungen wurden mehr befohlen.

Stattdessen ließ der Großwesir den Palast, die Stadt, ja sogar das Armenviertel mit Blumen schmücken.

Alles war nun voller Glück und Schönheit.

Zussahim war glücklicher als je zuvor in seinem Leben.

eine schöne Braut, die Prinzessin Aila schien ihm so rein und sanft zu sein, der Schah wollte nur noch für die Liebe leben.

Es war doch noch alles gut geworden.

*********

Eines Tages sprach Akhan zu dem Schah:

" O Schah, eine weiße Hindin ist im nahen Wald gesehen worden.

Dies ist ein Zaubertier, wer es erjagt, der wird großes Glück im Leben haben. Rasch auf zur Jagd, o Herr!"

" Glück kann der Mensch nie genug haben!" rief der Schah und eilte zur Jagd.

Doch Akhan hatte die Prinzessin sorgfältig ausgewählt, wusste er doch, dass der jüngere Bruder des Schahs diese liebte.

Nun trat der Großwesir zu dem Bruder.

" O Ihr Unglücklicher, wie bedaure ich Eure unerfüllte Liebe.

Aber Euer Bruder ist auf der Jagd, die Geliebte erwartet Euch voller Sehnsucht."

" Ich kann doch nicht die Ehre meines Bruders beschmutzen!"

" Oh Ihr Edelmütiger, welche Ehre wird beschmutzt, wenn niemand etwas erfährt?

Tragt diese Maske, so werdet Ihr für alle Unwissenden unsichtbar sein."

Der Bruder des Schahs nahm die Ledermaske aus Akhans Händen.

" Ist diese Maske einst von Euren Zauberwerken, Großwesir?"

" Zauberei für Euch, nehmet nur die Maske unbesorgt, ich bin Euch wohl gesonnen."

So ließ sich der Bruder überreden und sogleich eilte der Großwesir zu der Königin.

" Euer Gemahl lässt Euch ausrichten, dass er Eurer Liebe den Reiz des Neuen erhalten möchte, so wird er Euch heute maskiert besuchen."

Kaum war dies erledigt, erschien Akhan in dem Wald, wo der Schah die weiße Hindin jagte.

" O Herrscher, die Königin ist eine Ehebrecherin, sie entehrt Euch vor den Augen des gesamten Hofes, in dem sie sich mit einem maskierten Buhlen vergnügt!"

Entsetzt stürzte Zussahim zurück in den Palast und sah einen Maskierten aus dem Gemach seiner Frau fliehen.

Vor Schmerz war er unfähig ihm zu verfolgen. Dann zog er sein Schwert und betrat das Gemach.

Die Königin sah ihrem Mann ängstlich an.

Er ließ ihr keine Zeit noch etwas zu sagen.

Blitzschnell schlug der Schah seiner Frau den Kopf ab.

So ersparte Zussahim seiner Gemahlin den Tod durch steinigen.

Weinend kniete er neben der Leiche.

Akhan trat von hinten heran.

"Trauert nicht um dieses Weib, alle Frauen sind von Natur aus verkommen und schlecht, hört folgende Geschichte:"

**********

" Der Dieb und die Königin

Einst drang ein Dieb in die Schatzkammer eines Schahs ein.

Da überraschte er die Frau des Schahs, wie sich mit einem Diener vergnügte.

Empört nahm er seinen Dolch und tötete beide.

Durch die Todesschreie der Elenden wurden die Wachen herbei gerufen, welche den Dieb gefangen nahmen.

Als der Schah jedoch erfuhr, was geschehen war, da belohnte er den Dieb reich und machte ihm zu einen seiner Wesire."

***********

" Diese Geschichte soll Euch die Heimtücke der Frauen lehren " , flüsterte Akhan.

Zussahim ballte die Fäuste und schrie:

" Ich werde mich an allen Frauen dieser Ebene rächen!"

" Rache, o Schah, ist nun Eure Pflicht. Noch lebt der Buhle, der Euch die Ehre raubte."

" Wer ist der Elende?"

" Jemand der Euch verhöhnt in Eurem eigenen Palast.

Aber ich kann ihn finden, mit meinen magischen Kräften.

Doch was soll mit diesem Verbrecher geschehen, o mein

Herrscher? "

" Bringt ihn in die Folterkammer, quält ihn so grausam, wie Ihr es vermögt, ich werde später dazu kommen und sehen, wie er stirbt."

" Wie Ihr befiehlt, o Herr."

Zussahim taumelte durch seinen Palast, er rang mit dem Wahnsinn.

Inzwischen lag sein Bruder, der die Maske nicht ablegen konnte, wimmernd in seinem Gemach.

Die teuflische Maske löste sich nicht mehr von seiner Haut.

So fanden ihm die Wachen, welche ihm zu dem Großwesir führten.

************

Dieser begann sofort mit der Folter, als erstes riss er dem Unglückliche die Zunge heraus, was der Teuflische dann weiter tat, ist zu grausam um es hier zu beschreiben.

Als Zussahim in den Kerker kam, erkannte er seinen Bruder.

Entsetzt wich er zurück.

In diesem Augenblick tötete Akhan seinen Gefangenen.

Lächelnd fragte der Großwesir:

" Zufrieden, mein Schah? Der Frevler ist bestraft."

" Mein Bruder, mein eigener Bruder?"

" Er hasste Euch."

" Ihr, ihr habt meinen Bruder.."

" Für Euch, weil ich Euch liebe und verehre, ich will Euch eine Geschichte erzählen."

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" Der Prinz und der Bettler

Einst begegnete ein Prinz einem Bettler, dieser klagte ihm sein Leid und das Elend, in dem er lebte.

Da zog der junge Prinz sein Schwert und tötete den Armen. So erlöste er ihn von seinem Unglück. Auch befreite er das Land von den Armen, die entsetzt flohen.

Da gab es nur noch Wohlstand und Glück im Reich."

*************

" Ein Herrscher muss oft Böses tun, um Gutes zu bewirken.

Nur wer diese Last tragen kann, ist ein wirklich großer Herrscher.

Die einfachen Menschen sind dumm, Insekten ähnlich, ihr Leben ist bedeutungslos.

Ihr müsst hart und grausam über sie herrschen, so werdet Ihr wahrlich groß."

" Ja, ich will groß werden."

" So zögert nicht, verbreitet Angst und Schrecken, werdet so grausam, wie ein Mensch nur sein kann, dann wird Euch nie mehr jemand verhöhnen."

" Ich will nie wieder von jemand verhöhnt werden, nie mehr soll man mich hintergehen. Es sei, ab heute werde ich so grausam sein, wie es mir nur möglich ist."

" Dabei werde ich Euch gerne helfen" ,sagte Akhan lächelnd.

Ende

...

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